ELTERN
Erfahrungsbericht einer Mutter

Guten Morgen,
mein Name ist Tanja Schneider. Ich wohne in Windischbuch und habe drei meiner Kinder an der Realschule Boxberg. Ich bin Elternbeirat in der Klasse 9b und habe ein Siebt- und ein Sechstklässlerkind. Meine zwei Jungen in Klasse 9 und 7 werden nach dem „alten“ Konzept unterrichtet. Meine Tochter in Klasse 6 wird nach dem „neuen“ Konzept unterrichtet. Da ich Elternbeirat bin habe ich sehr früh - meine Tochter damals in Klasse 4 - erfahren, dass die Realschule Boxberg ein neues Unterrichtsmodell machen möchte. Ich war damals ziemlich erschrocken und stand dem neuen Unterrichtsmodell skeptisch gegenüber.
Lerntagebücher, selbständiges Lernen, Lerncoaches, kein Klassenlehrer mehr, mehr Schulstunden, mehr Mittagsunterricht, klassenübergreifender Unterricht. Als ich das alles hörte, hatte ich doch große Zweifel, ob meine Tochter das schaffen könnte.
Ich führte mit meinem Mann, meiner Tochter, der Rektorin Frau Fürle, anderen Eltern und Lehrern Gespräche über den neuen Werdegang der Realschule Boxberg. Für meine Tochter war klar: Sie wollte auch auf die Realschule Boxberg, waren dort doch ihre Brüder begeisterte Schüler. Egal, welcher Lernstil sie erwartete, sie war allem aufgeschlossen und neugierig darauf, ganz ohne Bedenken und voller Freude auf die neue Schule.
Auch andere Eltern wollten ihr Kind hier auf die Realschule schicken, das fand ich erleichternd. Die Lehrer standen alle geschlossen hinter Frau Fürle, überzeugt von der Richtigkeit und Wichtigkeit, das neue Konzept umzusetzen. Das machte mir Mut!
Frau Fürle selbst überzeugte meinen Mann, mich und unsere Tochter, sie hier anzumelden. Frau Fürle ist eine so engagierte und mitfühlende Rektorin. Sie holt meines Erachtens jedes Kind dort ab, wo es gerade steht.
Heute bin ich sehr froh, dass meine Kinder hier auf die Schule gehen dürfen. Das Lerntagebuch hat längst seinen Schrecken verloren. Meine Tochter führt es sehr ordentlich und konsequent. Sie lernt oft selbständig, hat einen tollen Coach. In den zusätzlichen Schulstunden kocht und näht sie mit Begeisterung, macht an einem Musical mit und bekommt Informationen über die Alpen. Die Module hat sie sich selbst ausgewählt.
Sie ist offiziell in Klasse 6a, spricht aber nur von uns Sechstklässlern. Sie hat auch in der Parallelklasse Freundinnen. Auch der Mittagsunterricht am Montag hat seinen Schrecken verloren. Montags ist nämlich Förderunterricht. Da wollte meine Tochter anfangs nicht hin. Doch da die Noten am Anfang nicht ganz so gut waren, wurde der Förderunterricht für sie zur Pflicht. Dort bekommt sie gezieltes Übungsmaterial und wird von Lehrern untevrstützt. Jetzt sind die Noten so gut, dass sie nicht mehr in Fördern bräuchte, jetzt geht sie aber freiwillig, um gezielt auf anstehende Arbeiten zu lernen.
Meine ganzen Bedenken sind aufgehoben und ich bin heute richtig stolz, dass meine Kinder auf so eine fortschrittliche und soziale Schule gehen können.
Tanja Schneider (GS-Info 22.02.2014)
Inklusion an der Realschule Boxberg
Da man beim Thema Inklusion wegen der Bürokratie immer ein Schritt voraus sein muss, waren wir bereits 1 Jahr vor dem Schulwechsel beim Tag der offenen Tür: Wir waren begeistert von der warmherzigen und interessierten Atmosphäre. Nils war sofort begeistert und sehr traurig als um 13 Uhr der Infotag zu Ende war. Zum Glück gab es 1 Jahr später nochmals ein Tag der offenen Tür…
Sofort haben wir uns entschieden, dass diese Schule für Nils die Richtige ist. Bei einem ersten Gespräch mit Frau Fürle und Frau Kleinheinz haben wir gespürt, dass sie sich auf Nils freuen und das Thema Inklusion als Herausforderung sehen. Als Eltern eines mehrfach behinderten Kindes entwickelt man im Laufe der Zeit feine Antennen, ob es jemand gut mit dem eigenen Kind meint oder nicht. Und unser aller Gefühl war sehr gut.
Da wir nicht im Schulamtsbezirk der Realschule Boxberg wohnen, kostete es enorm viel Kraft, Zeit und Energie unseren Wunsch durchzukämpfen. Denn beim Thema Inklusion hat das Schulamt bei der Wahl der Schule viel mitzureden und zu entscheiden. Aber wir haben es mit viel moralischer und pragmatischer Unterstützung von Frau Fürle und Frau Kleinheinz geschafft!
Es war uns immer wichtig, dass Nils trotz seiner Behinderungen und den damit verbunden häufigen Operationen so viel Normalität wie möglich erleben kann. Seit Nils an der Realschule Boxberg ist haben wir gesehen, wie er individuell in seinen Bedürfnissen gefördert wird. Mit Unterstützung des Landratsamts NOK in Form einer Schulbegleitung des Malteser Hilfsdienstes konnte Nils sehr viel Normalität auch zusammen mit seinen Klassenkameraden/Mitschülern erleben. Und das liegt vor allem an der Menschlichkeit, die an dieser Schule gelebt wird. Und zwar von den Lehrern, seiner Mentorin, der Schulsozialarbeiterin, der Schulsekretärin und von Frau Fürle.
Dafür sind wir sehr dankbar.
Arne, Erika und Nils Ringlstetter